Verbindung ist stärker als Kontrolle

Hunde aus dem Ausland, schwierige Hunde, Problemhunde

 

Es ist eine ganze Weile her, seit ich meinen letzten Blog geschrieben habe. Warum? Man könnte sagen ich war auf einer Suche. Auf der Suche nach dem Weg, der sich für mich richtig anfühlt. 2015 habe ich HundeZauber gegründet, mit ideologischen Zielen und der Vorstellung, ein harmonisches Zusammenleben in absoluter Freiwilligkeit von Hunden mit dem Menschen müsste möglich sein. Von damals bis heute bin ich unzähligen Wegen und Methoden begegnet, habe mich verirrt aber auch wieder auf den rechten Pfad zurückgefunden.

 

Es war eine herausfordernde Zeit, weil ich so vielem begegnet bin, das gar nicht zu mir passte und meiner Sicht der Dinge entgegen stand. Es gab eine Zeit, in der ich immer mehr verunsichert wurde durch die vielen Möglichkeiten, Hunde „im Griff“ zu haben und Probleme vermeintlich zu lösen. Es gab auch Zeiten, in denen ich aufgeben wollte, weil es den Weg nicht gab, den ich mir vorstellte. In dieser Zeit bin ich persönlich gewachsen, am meisten in den letzten anderthalb Jahren, und sehe jetzt klar, wo der Weg hingeht.

 

Zu verdanken habe ich das der Trust Technique®, die von James French entwickelt wurde. Ende 2018 habe ich sie in dem Kinofilm „Being with Animals“ entdeckt. Ich wusste sofort, das wollte ich lernen. Ich begann dann auch schon im Dezember 2018 mit dem Videokurs und habe gut eineinhalb Jahre später meinen Abschluss als Trust Technique Practitioner gemacht. Die Trust Technique® ist für mich zur Grundlage geworden, mit der jede Veränderung beim Tier und in der Mensch-Tier-Beziehung anfängt.

 

In der Trust Technique® sind gegenseitiges Vertrauen und freiwillige Zusammenarbeit wichtig, sie arbeitet nie mit Druck und nichts wird erzwungen. Und mit nie meine ich wirklich Nie. Es gibt andere Methoden, die das von sich behaupten, aber wenn man genauer hinschaut merkt man, dass sie doch nicht ganz ohne Druck und Zwang auskommen.* Bei der Trust Technique® ist das anders. Sobald etwas auch nur mit einem winzigen Gefühlsanteil von Dominanz gefärbt ist, entspricht es nicht mehr den Werten der TT, und der Mensch muss seine Haltung überdenken und verändern.

 

Wir alle kennen Konditionierungen und Meinungen, wie wir mit Tieren - Hunde und Pferde stehen da an erster Stelle - umgehen sollten. „Hunde brauchen einen Chef“, „Pferde brauchen ein Alphatier“, sind Konzepte die wir alle kennen. Sie implizieren schon, dass wir als Mensch in einer solchen Beziehung das Sagen haben. Es ist nicht immer leicht, aus diesen Konditionierungen auszusteigen, auch ich war nicht davor gefeit, ab und zu in diese alten Sichtweisen zurückzufallen. Heute weiss ich, dass sie unnötig sind, und der Weg von James French dahin führt, wo ich mit meinen Tieren sein möchte.

 

Wenn man die alten Lehrmeinungen aus dem Weg räumt und zwei Wesen sich im gegenwärtigen Augenblick begegnen, dann entstehen erstens, ein Vertrauen, das seinen Namen auch verdient und zweitens, eine Nähe, die ich zumindest mit meinen Hunden bisher nicht gekannt habe.

 

Die Trust Technique® verändert nicht nur die Tiere, sondern auch die Menschen. Weg von Überforderung, Frustration, Angst - hin zu mehr Gelassenheit, Freude und innerem Gleichgewicht. Und das ist die Veränderung, die ich mir für die Menschheit wünsche.

 

 

*PS: fairerweise will ich hier noch NF footstep erwähnen, wo ich meine Trainerausbildung gemacht habe. Auch dort wird ganz ohne Druck gearbeitet. Es ist eine ganzheitliche Ausbildung, die ich sehr empfehlen kann.

 


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